Die Trüffelmanufaktur Schwarze Trüffel werden mit einer ausreichenden Menge von 20 g angeboten. Das Werk enthält die Resultate aller neuern Specialforschungen und ist überdies mit dem größten Fleiße und einer sehr anzuerkennenden Belesenheit abgefaßt. Nur die scharfe Beobachtung der dem Meister eigenthümlichen Formen des menschlichen Körpers kann zu einem angemessenen Resultate führen. Vor einem andern Bilde dieser Galerie, (Saal IX, Nr. 559: Maria mit dem Kinde, dem kleinen Johannes, dem h. Sebastian nebst dem Donator), welches im Kataloge der Schule des Giambellini zugeschrieben wird, stimme ich dagegen ganz mit den obengenannten Historiographen überein, welche in diesem Gemälde, obschon es sehr überschmiert ist, doch noch deutlich die Hand des Meisters Basaïti erkennen - falls ich die Herren recht verstanden habe. Und vor allem rathe ich meinen jungen Landsleuten, das Studium der Handzeichnungen der großen Meister sich angelegen sein zu lassen. Nein, das ist zu arg, rief ich in meiner Entrüstung aus; nicht zufrieden, den Giambellini beschimpft zu haben, will Herr Professor Marggraff auch den großen Andrea Mantegna, dessen Schwager, erniedrigen und zu Schanden machen. Ich werde mit den Venezianern beginnen, Wintertrüffel da von den vielen Malerschulen Italiens die venezianische in der Münchener Pinakothek am zahlreichsten vertreten ist; ein Umstand, der seinen Grund wohl in dem lebendigen Wechselverkehr haben dürfte, der einst zwischen Baiern und der Lagunenstadt Jahrhunderte hindurch bestanden.
Wie kam es aber, daß es diesem feinbegabten, mit wahrer Leidenschaft der Kunst nachforschenden Manne doch nicht gelungen ist, so manchem selbst groben Irrthume in seinen Urtheilen auszuweichen? Ich gehe jedoch noch einen Schritt weiter und glaube trotz der Maske, die der Restaurator auch diesem Bilde aufgesetzt hat, den wahren Meister desselben zu erkennen, nämlich unsern Ferraresen Bianchi, in Modena Frarrè, der Ferrarese, genannt. Ich habe dieselbe nicht lesen wollen, um mich nicht durch die Urtheile eines Andern in meinen eigenen beirren zu lassen, zumal da ich die größte Achtung vor dem reichen Wissen und dem eindringlichen Blicke Mündler’s habe. Die in dem Werke niedergelegten Urtheile und Anschauungen erhielten somit eine Basis, welche alle Nationalitätsvorurtheile verschwinden macht. Und diese Gründe dürfen nicht bloß ästhetische und somit subjective, von dem Geschmacke und der Laune des Individuums abhängige sein, sie müssen auf sinnlich wahrnehmbare, jedem sehenden Auge zugängliche Thatsachen zurückgeführt werden. Die gemalten Werke sind, wie gesagt, meist so entstellt, Bagnoli sei es durch den Zahn der Zeit, sei es durch die Pfote des Restaurators, auf uns gekommen, daß wir in vielen Fällen die Hand und den Geist des Künstlers, unter der Hülle, die sein Werk bedeckt, nicht mehr zu sehen vermögen. Dialekt. Und dieses Verhältniß der Laut- zur Zeichensprache, oder, deutlicher gesagt, zwischen der gesprochenen und der gemalten oder gemeißelten Sprache, zwischen der Form, in der derselbe Geist in der Lautsprache, und der Form, in der er sich in der Sprache der Kunst ausdrückt und vernehmen läßt, ich sage dies Verhältniß der einen zur andern Ausdrucksweise ist nicht etwa äußerlicher, sondern ursächlicher Natur.
Auch darf ich wohl die Hoffnung aussprechen, daß selbst die berühmten Verfasser der „New History of Painting in Italy", falls ihnen diese bescheidenen kritischen Studien unter die Augen kommen sollten, dem tatarischen Kunstbeflissenen es nicht verargen werden, wenn er ihre Meinung nicht immer getheilt hat, und daß sie jene Freiheit in der geistigen Republik, die er selbst sowohl ihnen als allen andern Fachgenossen gönnt, auch ihm zugestehen werden. Die bekanntesten Kupferstiche des Meisters vom Caduceo (Merkurstab) datiren, wie ich glaube, großentheils von Nürnberg und Brüssel und gehören daher den letzten zwei Decennien seines Lebens an. Jacopo hat überdies auch Zeichnungen sowohl für Kupferstecher als für Formschneider geliefert, und es genüge hier, zwei solcher Stiche zu erwähnen. Die Herren Crowe u. Cavalcaselle (Bd. I, S. 266, Anm. 3) Ich einen fast Herrn Marggraff Recht geben zu wollen, indem sie bemerken, daß dieß Gemälde mit seinem ärmlichen Charakter sie lebhaft an Nicolaus de Barbaris (?) oder, wenn man lieber wolle, an Marziale erinnere.
Die venezianische Schule, welche es, wie die Herren Crowe und Cavalcaselle sehr richtig bemerken, im XIV. Ob das M über dem A am linken Pfeiler des Thrones ‚Maria‘ bedeute, wie die Herren Crowe und Cavalcaselle meinen, und nicht Andrea Mantegna, wie Herr Dr. Marggraff glaubt, ist für mich natürlich eine ganz müßige Frage. Sehen wir nun in dem neuen 1872 erschienenen Kataloge des Herrn Dr. Marggraff nach, ob die Altmeister der Schulen in den Räumen der Galerie würdig vertreten sind, so fallen uns vor Allem zwei Namen in’s Auge, welche beide einen trefflichen Klang haben und Männern angehören, die während des 15. Jahrhunderts die Hauptvertreter, der erste der venezianischen, der andere der paduanischen Malerschule waren, nämlich Giovanni Bellini und Andrea Mantegna. Die Literatur der Italiener hat aus verschiedenen Ursachen, die hier auch nur anzudeuten nicht der Ort wäre, niemals zu einer volksthümlichen sich zu entwickeln vermocht, die bildende Kunst hingegen ist durch nichts in ihrem vollkommenen Wachsthume gestört worden, ist durch und durch volksthümlich geblieben; sie ist als ein lebendiger Organismus aus dem heimatlichen Boden herausgewachsen und spricht auch allenthalben die Sprache des Volkes, d.h.